Der Beginn der Nutzung

Anfang des 20. Jahrhunderts kauft mein Grossvater Martin das Anwesen. Er heiratet eine gewisse Rooy, Tochter aus dem Stammbaum der holländischen Ingenieure, und beginnt mit der Bewirtschaftung des Landgutes. Der Erste Weltkrieg und die Rückkehr meines Grossvaters aus dem Gas der Schützengräben belasteten jedoch die vielversprechenden Anfänge. Zwischen den beiden Weltkriegen ist die wirtschaftliche Aktivität des Gutes besonders auf Pferdezucht (Dressur und Verkauf an die Armée), auf den Anbau von Getreide, auf Milchproduktion und auf Weinbau ausgerichtet- in dem Verlag Féret dieser Zeit sind bis zu 60 Fässer notiert.

 

Wein von vier Rebsorten: Carmenère, Cabernet Franc, Malbec und Petit Verdot. Während des Zweiten Weltkriegs lassen sich die Besatzungsmächte nieder und machen aus dem Schloss ihr Hauptquartier. Sie richten zwar keinen Schaden an, bereiten aber grosse Unannehmlichkeiten. Nach der Befreiung sind es die französischen Streitkräfte die kommen. Das Landgut bleibt nach ihrer Abreise zerstört zurück.

Die Entwicklung

Danach fällt die Bewirtschaftung bis 1974 ab. In diesem Jahr kaufen meine Eltern (Fernandez de Castro- Martin) das Gut, machen aber zunächst den Fehler, die traditionelle, dreifache Bewirtschaftung mit Viehzucht, Getreide und Weinanbau wiederaufzunehmen. Sie bauen Merlot, Cabernet-Sauvignon und Cabernet Franc an.

 

Aber mit dem Ende der Polykultur und der Einführung der spezialisierten Monokultur schlägt die Stunde der modernen Welt. Pferde und Getreide werden aufgegeben, nur einen Teil des Weinsektors mit einer kleinen Produktion auf 6 Hektar Land behalten.

1990 wird der Betrieb von Florence und Charles Fernandez de Castro übernommen, welche den Besitz um 9 Hektar vergrößern und Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc hinzufügen. Auf bereits bestehende Flächen pflanzen sie schliesslich auch Petit Verdot, da das kieshaltige Terroir einen Wein hervorbringt, dem es an Säure fehlt.


Neuer Aufschwung, neue Reben

Seit 2005 erlaubt die Verbindung mit der Familier Cordonnier einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Gut wird um weitere 6 Hektar vergrößert und Carmenère und Malbec hinzugefügt, zwei traditionnelle Rebsorten des Médoc, die von den meisten der Weinbauern aufgegeben wurden.

Heute, 22 Hektar stark und mit den 6 Rebsorten des Bordeaux bepflanzt, produziert das Château einen sehr ausgewogenen Wein. Jede Rebsorte bringt seine ganz eigene Note mit ein: der Cabernet die Eleganz, der Sauvignon die Kraft, der Cabernet Franc die Pfeffernote, Carmenère die Würze; was die Sorte Merlot angeht, so bringt der Merlot seine Vollmundigkeit, Malbec seine Milde und Fülle und schließlich fügt noch der Petit Verdot seine Frische und die fruchtige Komponente hinzu. Diese Assemblage macht aus unserem Wein ein vollendetes Produkt, welches Moderne und Tradition vereint. Wir keltern einen Wein, der sich lagern lässt, der sich aber auch ganz nach Geschmack jung geniessen lässt.