Cabernet Franc

Er ist der Vorfahre der meisten Rebsorten aus dem Bordelais; ursprünglich aus den Pyrenäen des Baskenlandes, insbesondere aus dem spanischen Navarra eingeführt und in Bordeaux im ersten Zeitalter unserer Ära angebaut. Er ist, wie man gerne sagt, eine « populäre » Rebsorte, die in verschiedenen Formen vertreten ist: in den Pyrenäen des Piémont: Onderrabi Beltza, Acheria, Ardounet, Bouchy; in den sandigen Weinfeldern der Landes: Capbreton rouge, Messanges rouge; in der Region von Bordeaux : Grosse Vidure, Bouchet, Cabernet Franc und im Val de Loire : Breton, Noir Dur. Hervorgegangen aus einheimischen Wildreben der feuchten Zone der Pyrenäen nahe des Atlantik lassen sich seine Eltern nicht identifizieren. Er ist selbst Ursprung vieler Generationen. Rebsorte mit mittelgrossen Trauben und Früchten.


Carmenère

Der Carmenere N (auch genannt Carmenelle, Cabernelle oder auch Grande Vidure) ist im Médoc Teil des historischen Rebsortenbestandes von Bordeaux. Zugunsten von Merlot und Cabernet Sauvignon vernachlässigt, ist er in einigen Ländern zur meist angebauten Rebsorte geworden (Chile - 6800 ha), wo sie gern mit dem Cabernet Franc verwechselt wird. Das liegt nahe, denn er ist ein Abkömmling des Cabernet Franc väterlicherseits und Gros Cabernet durch seine Mutter gleicher Herkunft aus Navarra. Er weckt heutzutage wachsendes Interesse in Frankreich, insbesondere in Bordeaux: 7 ha 2000- 41 ha 2001. Rebsorte mit mittelgrossen Trauben und mittelgroßen Früchten.


Cabernet Sauvignon

Aufgrund seiner Qualitäten der Anpassung und der Produktion von Spitzenklasse Weinen ist der Cabernet Sauvignon wie auch in vielen anderen Weinländern eine im französischen Weinanbaugebiet weit verbreitete Rebsorte. Sein Name erklärt sich aus der Tatsache, dass sein Vater Cabernet Franc und seine Mutter Sauvignon Blanc (aus Zentralfrankreich) waren. Er wurde im XVI. Jahrhundert bekannt, ungefähr zu der Zeit, als die ausgezeichnete Weinregion Bordeaux ihren Aufschwung nahm. Weinrebe mit Trauben mittlerer Größe und kleiner Frucht.


Merlot

Diese Rebsorte, die schon immer Teil des Rebsortenbestandes von Bordeaux schien, ist tatsächlich relativ neu. Ins Licht getreten ist sie im Girondin um das XVIII. Jahrhundert herum und hat sich schließlich insbesondere nach dem Wiederaufbau der Weinberge 1956 (nach dem grossen Frost) auf eine ziemlich spektakuläre Weise entwickelt. Der Anbau ist explodiert und Merlot ist die meist angebaute Rebsorte Frankreichs und der Welt geworden. Sein Vater war ebenfalls Cabernet Franc und seine Mutter Madeleine Noire des Charentes, eine Rebsorte, die wenig bekannt ist, und von der im Gebiet der Charente, wo sie im Mittelalter angebaut worden war, Spurenelemente wiedergefunden wurden. Die Magdeleine Noire ist eine Rebsorte früher Reife und hat diese Eigenschaft dem Merlot weitergegeben. Rebsorte mit großen Trauben und großen Beeren.


Côt oder Malbec

Ursprünglich as dem Vallée de la Loire (Quercy) wurde er Mitte des XVII. Jahrhunderts in Bordeaux eingeführt (Saint- Emilion). Er entstammt einer Kreuzung zwischen Prunelar, seinem Vater (seit langem in Quercy bekannt) und seiner Mutter, der Magdeleine Noire des Charentes. Von dieser besitzt er den Charakter früher Reifung, die man auch bei Merlot findet. Vor der Krise der Phylloxera (Reblaus), stellte der Cot N zwei drittel der roten Rebsorten des Bordelais dar. Er ist heutzutage der Gewinn der Weinberge Cahors und bleibt im ganzen Weinangebaut Sud-West Frankreichs stark vertreten. Der Cot N ist bekannter unter dem Namen Malbec, wird aber auch Préchat, Grappe Rouge, Tinturin (Gironde), Queue Rouge (Lot-et-Garonne) und Bouchales (Landes) genannt. Eine Rebsorte mit großen Trauben und Früchten.


Petit Verdot (« Der kleine Grünling »)

Ebenfalls eine Rebsorte, die ursprüngliche aus den Pyrenäen (Béarn) stammt. Er besitzt keine genetische Verbindung mit der Cabernet Franc Gruppe, gehört aber zur Familie der Carmenets. Er ist Teil einer kleinen Gruppe von Rebsorten, die den Gros Verdot , den Lambrusquet und den Ardonnet umfassen. Er wurde im XIX. Jahrhundert in den Moorgebieten um Bordeaux und in den flachen Ebenen und Sümpfen des Médoc angebaut. Er wird « Verdau » in der Gironde, « Heran » in Les Landes, « Lambrusquet » in den atlantischen Pyrenäen und «Carmellin » in der Dordogne genannt. Petit Verdot N bringt einen Hauch Komplexität in die Assemblage. Lange Zeit als zusätzliche Rebsorte benutzt, wird er heute auch sortenrein in Spanien, Kalifornien, Chile oder Australien ausgebaut. Wie auch der Cabernet Franc stammt er von Wildreben ab, seine Eltern lassen sich nicht identifizieren. Eine Rebsorte mit kleinen Trauben und kleiner Frucht.